Am 26. Januar 2017 wurde in Genf anlässlich einer Konferenz die Responsible Art Market Initiative („RAM“) lanciert.
Ziel der Initiative ist es, für die am Kunsthandel Beteiligten Guidelines zur Verfügung zu stellen, die sicherstellen sollen, dass der notorisch undurchsichtige Kunsthandel in Übereinstimmung mit der Gesetzgebung über die Geldwäscherei und die Bekämpfung der Finanzierung von Terrorismus getätigt wird.
Die in Genf veröffentlichen Guidelines umfassen zehn Punkte und präsentieren sich als Checkliste für Kunsthändler oder Käufer und sie sind auf der Website der RAM einsehbar.
Die zehn Punkte sind übersichtlich präsentiert und auch für Laien verständlich. Aber auch für Juristen ergeben sie eine nützliche AML-Compliance-Checkliste und enthalten eine Übersicht über den Stand der Geldwäschereigesetzgebung in der Schweiz und Luxemburg.
Besonders wertvoll erscheint mir die Red Flags List, welche den am Kunsthandel Beteiligten konzis zeigt, wann besondere Vorsicht geboten ist.
Die Guidelines führen aber leider auch vor Augen, dass eine korrekte Compliance sehr aufwendig ist. Die Einhaltung der Guidelines wird vor allem personell schwach dotierte Akteure im Kunstmarkt überfordern. Und auch die Guidelines können den Zielkonflikt zwischen dem Entsprechen von Kundenwünschen (sprich, gute Geschäfte) und dem Einhalten von Vorgaben nicht lösen. Der Kunsthandel wird also weiterhin für den einen oder anderen spektakulären Fall sorgen.